Hausboot Wochenende im Elsass
Teil 1
In diesem Bericht geht es einmal nicht um das Reisen mit dem Wohnmobil,
aber die Fahrt mit einem Hausboot ist ja vergleichbar.
Nur ist man auf dem Wasser unterwegs, was durchaus auch seinen Reiz hat.
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Die Schwester meiner Frau und ihr Mann hatten einen runden Geburtstag und wir suchten ein passendes Geschenk. Ihr Mann hatte gerade den Bootsführeschein gemacht, da kam uns die Idee ihnen ein verlängertes Wochenende auf einem Hausboot im Elsass zu schenken.
Die ganze Familie legte für das Geschenk zusammen und natürlich wollten wir auch dabei sein.
Gebucht wurde die Fahrt vom 31.09. bis zum 04.10. 2016
Das Boot war ca. 13 Meter lang und hatte den Namen CONTINENTALE 157
Das war unser Boot
Wir fuhren von Karlsruhe in Richtung Straßburg und dann weiter Richtung Paris.
In Saarburg haben wir die Autobahn verlassen und fuhren zu unserem Zielort Hesse.
Dort war unser Startpunkt bei der Firma “le boat”.
Jede Menge Hausboote und alle fuhren an dem Tag los
Hier wurden die restlichen Formalitäten erledigt und alles wurde auf dem Boot verstaut.
Der Bootsmannsmaat bei der Arbeit
Am Anfang sah es noch etwas kaotisch aus, aber als alles verstaut war, war es richtig gemütlich.
Die Kajüten waren nicht allzu groß, aber es reichte aus. Es waren 3 Kabinen und jede hatte ein eigenes Bad mit Toilette und Dusche.
Hier der Wohnraum und die Küche, vorne links war noch ein Innen Steuerstand.
Als Überraschung gab es einen Kapitäns Empfang, hier wurden dann noch die Aufgaben verteilt.
Alle Mann an Bord
Wir verbrachten die erste Nacht im Hafen von le boat und fuhren am Samstag Morgen bei Nieselregen los. Wir befuhren den Rhein Marne Kanal zwischen Hesse und Saverne. Gleich nach der Ablegestelle kam für unseren Kapitän die erste Engstelle die er aber mit Bravour meisterte.
Noch ein Blick zurück zum Startpunkt
Für unseren Kapitän kam bald die nächste Prüfung, der erste Tunnel. Er war ca. 480 Meter lang und immer nur in einer Richtung passierbar.
Kaum waren wir aus dem ersten Tunnel heraus kam auch schon der nächste. Dieser war aber etwas länger und deshalb beleuchtet, er hatte eine Länge von 2310 Meter. Das war ein Spaß beim durchfahren. Hier führt auch die Bahnstrecke durch einen Tunnel. Es ist die TGV Verbindung von Straßburg nach Paris.
Danach kamen einige Schleusen die wir alle selbst bedienen mußten. War aber kein Problem, man hatte es uns ja erklärt. Das war jedesmal eine Gaudi wenn mehrere Boote zusammen in die Schleuse fuhren.
Wir fuhren auf dem Kanal weiter zum Schiffshebewerk von Saint-Louis Arzviller. Das war ein monumentales Bauwerk. Hier werden die Boote über eine schiefe Ebene 44 Meter nach oben oder unten gefahren. Wir fuhren mit dem Boot in einen Trog von 41 Meter Länge und wurden langsam nach unten gelassen. Die ganze Anlage läuft über Gewichte die den Trog bewegen. Es gibt noch zwei Elektromotoren mit je 120 PS, mehr wird dafür nicht benötigt.
Die beiden Gegengewichte wiegen je 450 Tonnen. Der Trog wird durch 24 Stahlseile von je 2cm Durchmesser gehalten.
Gebaut wurde das Hebewerk von 1964 bis 1969, es ersetzt auf dieser Strecke 17 Schleusen.
Unten angekommen haben wir das Boot erst einmal am Rand festgemacht und sind zu Fuß zu einer Glasbläserei gelaufen.
Es war toll einmal zuzuschauen wie aus glühendem Sand eine wunderschöne Glaslampe entsteht
Es gab hier viel zu sehen, jedes Stück ist ein Unikat. Jedes Teil ist anderst, obwohl sie manchmal fast gleich aussehen.
Das sind alles schöne Lampen, so eine hat der Glasmacher während unserer Besichtigung hergestellt.
Dann sind wir wieder zur Anlegestelle gelaufen und haben auch noch einen Hecht gesehen. 🙂
Unser Kaptän hat uns dann Richtung Lützelburg gefahren. Dort war unsere erste Übernachtungsstelle.
Am Sonntag Morgen war das Wetter um einiges besser als am Tag zuvor, so macht eine Schiffsreise viel mehr Spaß. Immer wieder kamen Schleusen, wenn die Ampel rot war mussten wir am Rand des Kanals festmachen und warten bis ein Boot von unten durch die Schleuse kam.
Am Ufer gab es natürlich auch einiges zu sehen. Hier in Lützelburg eine Kirche und schöne alte Häuser.
Hier sind wir schon in Saverne, unsere Fotografin sprang vom Boot und rannte auf die Brücke um Bilder von uns zu machen.
Dann kam die große Schleuse in Saverne, kurz vor dem Hafen. Hier geht es fast fünf Meter in die Tiefe. Das dauerte etwas länger und wurde von vielen Leuten beobachtet, denn hier geht die Hauptstraße über den Kanal.
Hier waren wir im Hafen von Saverne, wir machten an einer Anlegestelle unser Boot fest. Der Hafenmeister fragte ob wir hier übernachten wollen, wir wollten aber nur einen Kaffee trinken deshalb musste auch keine Liegegebühr bezahlt werden, das war gut.